VISI Progress Rückfederung
Basierend auf dem VISI Advanced Modelling, eine effektive Erweiterung der Modellierfunktionen im VISI Modelling, wurde das Modul zur automatischen Kompensation der Rückfederung entwickelt. Mit dieser Option unterstützt VISI den Konstrukteur bei der Erstellung entsprechend korrigierter Modelle. Die Kompensation des Rückfederungsverhaltens von Blechbauteilen, insbesondere bei hochfesten Materialien, stellt eine wichtige Aufgabenstellung während der Werkzeugkonstruktion dar. Für die Kompensation der Rückfederung stehen drei Lösungsansätze zur Verfügung:
Auf Basis von Schnitten
Mit der Funktion Rückfederung durch Schnitte kann der Anwender basierend auf Erfahrungswerten, virtuelle Schnitte am Bauteil anbringen und so das Blechteil korrigieren und entsprechend überbiegen. Nach Angabe der Materialdaten wird der Kompensationswert über einen Winkel oder prozentual angegeben. Die Routine legt dann automatisch virtuelle Schnitte entlang der Biegelinien. Wenn alle Bereiche definiert sind, errechnet VISI über die Algorithmen des „Advanced Modelling“ das neue, kompensierte Modell.
Auf Basis von Messdaten
2. Die Korrektur des Blechbauteils anhand von Daten einer Messmaschine stellt die zweite Methode dar. Die Koordinatenmessmaschine vermisst das nach der ersten Umformung erzeugte Bauteil. Diese Koordinaten sind nun die Grundlage für die Korrektur am Modell. Hierbei können Dateiformate von allen gängigen Messmaschinen über eine Konfiguration angepasst und gelesen werden. Das gesamte Modell oder auch nur Teilbereiche können korrigiert werden. Die eingelesenen Messpunkte werden virtuell gesehen über die Originalgeometrie gespiegelt; die neu entstehenden Kompensationspunkte verformen das entsprechende Blechbauteil in die neue, kompensierte Form.
Auf Basis einer Simulation
Die dritte Methode ist die Kompensation eines Umformteils basierend auf einer Rückfederungsberechnung einer externen Ziehsimulationssoftware. Die Simulationssoftware berechnet das Rückfederungsmodell und liefert ein entsprechendes FE-Netz, das zusammen mit dem FE-Netz des Originalmodells in VISI eingelesen wird. Eine Optimierung über entsprechende Glättungsfaktoren und die manuelle Eingabemöglichkeit eines zusätzlichen prozentualen Kompensierungsfaktors sind weitere hilfreiche Funktionen zur Erzeugung des kompensierten Bauteils. Durch diese effektiven Kompensationsmethoden können Modelle im Vergleich zu herkömmlichen CAD-Techniken extrem schnell geändert werden. Außerdem wird dadurch auch die Anzahl der Korrekturschleifen in der Regel erheblich reduziert.
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